Kinesio-Tapes in sämtlichen Farben schmücken mittlerweile die Knie, Schultern oder Rücken von vielen Athleten. Doch was hat es mit den bunten Klebestreifen auf sich?
Das in den 1970er Jahren von einem japanischen Chiropraktiker entwickelte Kinesio-Tape ist ein hochelastisches, atmungsaktives und hautfreundliches Pflaster, das vor allem bei Muskel-, Sehnen- und Gelenksverletzungen zur Schmerzlinderung eingesetzt wird.
Das Besondere: Die flexiblen Tapes fixieren die Gelenke nicht starr, sondern lassen Bewegungen zu. Diese Mobilität kann bei bestimmten Verletzungen hilfreich sein und soll die körpereigenen Heilungsprozesse anregen.
Den farbenfrohen Tapes werden dabei allerhand positive Effekte auf den Körper zugeschrieben: Sie sollen die Durchblutung fördern, die Nerventätigkeit aktivieren und gelten als besonders hilfreich bei Sportverletzungen.
Obwohl die Wissenschaft bisher keine hinreichenden Belege für die Wirksamkeit von Kinesio-Tapes liefert, schwören viele (Profi-)Sportler und Physiotherapeuten auf die kinesiologischen Klebestreifen.
Wir haben die dehnbaren Klebestreifen einem Praxistest unterzogen und stellen hier vier verschiedene Kinesio-Tapes vor.
Das Wichtigste im Überblick
- Kinesio-Tapes werden auf die betroffenen Körperstellen aufgeklebt und sitzen dort elastisch wie eine zweite Haut. Durch ihr flexibles Material schränken sie die Bewegungsfreiheit nicht ein.
- Den Tapes wird eine schmerzlindernde und stoffwechselanregende Wirkung nachgesagt, zudem sollen sie den Lymphfluss anregen.
- Besonders Knie-, Sprung- und Schultergelenke, ein verspannter Rücken und Nacken, Tennis- und Golferarme, sowie Sehnenscheidenentzündungen und Prellungen können unterstützend mit Kinesio-Tapes behandelt werden.
Unser Testergebnis in der Übersicht
ab 9,74 Euro
Kinesio-Tapes im Praxistest
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Fazit: Diese Tapes überzeugen
Als Testsieger küren wir das extra starke Pinotape. Das Kinesio-Tape überzeugt durch eine besonders gute Haltbarkeit beim Sport und ein angenehmes Tragegefühl.
Einzig eine Anleitung zum Kleben vermissen wir am Produkt – diese muss entweder selbst recherchiert werden, oder das Tapen wird doch einem Fachmann überlassen.
Wer sich eine detaillierte Einführung wünscht, wird bei Truetape fündig. Das sportliche Tape punktet vor allem mit verständlichen und schön aufbereiteten Klebeanleitungen, die gerade für Einsteiger toll sind.
Die Elastizität ist die beste im Test, sodass das Truetape knapp hinter Pinofit auf einem sehr guten zweiten Platz landet.
So haben wir getestet
Für unseren Kinesio-Tape-Test hat sich FIT FOR FUN Redakteurin Tina fachmännisch von einem Physiotherapeuten tapen lassen. Der Experte hat dabei die Verarbeitung und Klebeeigenschaften der Tapes kommentiert und für uns eingeschätzt.
Behandelt wurden mit allen Tapes mehrere Schmerzpunkte: Verspannte Schultern und Nacken durch das Homeoffice, präventiv der Rückenstrecker sowie zur Stabilisierung das Knie mit Verlauf über den Oberschenkel. Tatsächlich liegen in diesen Bereichen immer wieder Überlastungsschmerzen vor, sodass es sich vor allem im Knie- und Schulterbereich eher um eine akute Behandlung als eine präventive Maßnahme handelte.
Die Tapes wurden auf trockene und nicht eingecremte Haut aufgetragen. Dann ging es mit den Tapes ins Training: Laufen oder CrossFit. Danach wurde die Haut ganz normal abgeduscht, jedoch nicht mit dem Handtuch abgerubbelt, sondern vorsichtig trocken getupft. Es blieb nie bei einer Sporteinheit und Dusche: Die Tapes wurden im Schnitt drei bis vier Tage und damit auch im Alltag getragen.
Auswahl der Produkte
Bei der Auswahl der verschiedenen Kinesio-Tapes haben wir darauf geachtet, bekannte, hochwertige und gut bewertete Produkte in den Test einzubeziehen. Dabei wurden sowohl vorgeschnittene Modelle, als auch Klebestreifen zum Selberschneiden berücksichtigt.
Von jedem der ausgewählten Hersteller wurden mehrere Produkte getestet, um ein möglichst umfassendes Bild der Eigenschaften zu erhalten.
Die Testkriterien
Für den Test haben wir vor allem auf Folgendes geachtet:
- Vorbereitung (25%): Gibt es eine gut verständliche Klebe-Anleitung für Laien? Gibt es ein Linienraster oder eine andere Orientierung zum einfachen Abmessen und Schneiden?
- Handhabung (20%): Wie gut lässt sich das Tape schneiden? Fusselt es an der Schnittstelle? Lässt es sich einfach vom Papier lösen und aufkleben?
- Haltbarkeit (25%): Wie lange hält das Tape? Wie gut hält das Tape beim Sport und nach dem Duschen? Trocknet es schnell oder durchnässt es die Kleidung?
- Tragekomfort (20%): Wie fühlt sich das Tape auf der Haut an? Schmerzt es beim Abziehen? Gibt es Kleberückstände auf der Haut?
- Funktionalität (10%): Sind Effekte spürbar? Da dies sehr subjektiv ist, haben wir hier nur zehn Prozentpunkte vergeben.
Für alle getesteten Kinesio-Tapes gilt: Auf großen Flächen, wie dem Rücken, hielten die Tapes länger, an Knie und Nacken lösten sich die Tape-Ränder vor allem bei häufigem Sport und Duschen meistens schon nach zwei bis drei Tagen ab. Bei keinem der Tapes traten Hautirritationen auf.
Kinesio-Tape von Pinotape im Test
Kinesio-Tape von Truetape im Test
Kinesio-Tape von Rocktape im Test
Kinesio-Tape von Hansaplast im Test
Kinesio-Tapes FAQs
Wie funktionieren Kinesio-Tapes?
Was das Kinesio-Tape auszeichnet, ist die Elastizität des Materials. Während normale Tapes die Gelenke starr fixieren, bietet das Kinesio-Tape Bewegungsfreiraum.
Die Wirkweise von Kinesio-Tapes ist bisher rein hypothetisch: Es wird angenommen, dass durch das Tape die oberste Hautschicht leicht angehoben wird und bei Bewegung die Gewebestrukturen der Haut aktiviert werden. Das soll die Durchblutung fördern und die Nerventätigkeit anregen. Außerdem sollen so der Lymphfluss unterstützt und Schwellungen und Entzündungen gelindert werden.
Wofür eignen sich Kinesio-Tapes?
Kinesiologische Tapes sind vielseitig einsetzbar: Sie können akut zur Schmerzlinderung, prophylaktisch zur Stabilisierung oder ergänzend zur Behandlung von Verletzungen eingesetzt werden.
Vor allem Knie-, Sprung- und Schultergelenke, ein verspannten Rücken und Nacken, Tennis- und Golferarme sowie Sehnenscheidenentzündungen, Bänderverletzungen und Prellungen können unterstützend mit dem elastischen Tape behandelt werden.
Die Annahmen zur Wirkung konnten wissenschaftlich bisher nicht gestützt werden.
Welche Inhaltsstoffe haben Kinesio-Tapes?
Kinesio-Tapes rufen hin und wieder Hautirritationen hervor. Daher sollte darauf geachtet werden, dass nur hochwertige Inhaltsstoffe verwendet werden. Das gilt sowohl für die Textilien an sich, als auch für den Klebstoff.
Ein gutes Kinesio-Tape sollte also einen hautverträglichen, medizinischen Kleber enthalten, der fest auf der Haut sitzt, sie aber nicht reizt.
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