Unzählige Gewitter treffen uns jedes Jahr – da tut man diese schon mal ab und gehtgemütlich weiter spazieren, setzt die Fahrradtour oder sein Workout einfach fort.
Doch Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) betont: „Bei Gewitter ist immer Lebensgefahr angesagt, denn jeder Blitz kann tödlich sein.“ Doch Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) betont: „Bei Gewitter ist immer Lebensgefahr angesagt, denn jeder Blitz kann tödlich sein.“
Was du im Freien beachten musst
Wenn man es nicht mehr schafft, sich in ein Gebäude zurückzuziehen, braucht man eine Mulde, also eine Vertiefung im Gelände. „Man sollte sich entfernen von Bäumen, denn auch sie sind gefährlich, wenn der Blitzeinschlägt“, erklärt Friedrich.
„Wenn man eine Mulde gefunden hat, würde ich noch das Fahrrad einige Meter weit wegstellen und auch einen Rucksack mit irgendwelchen metallischen Gegenständen ablegen und entfernt positionieren“, ergänzt der DWD-Pressesprecher.
Gleiches gilt für ein Motorrad. Denn Metall kann die Energie des Blitzes leiten. „Dann in dieser Mulde möglichst in die Hocke gehen mit eng beieinander stehenden Füßen“, so Friedrich. „So hat man zumindest die Chance, dass man einem Blitz nicht so ausgesetzt und gefährdet ist.“
Wälder sollten gemieden werden
„Es gibt ja diese goldene Regel, bei der man bis drei zählt“, erklärt Friedrich. Wenn man einen Blitz sieht, beginnt man mit dem Zählen. Kommt man nur bis drei, bis es donnert, dann ist das Gewitter weniger als einen Kilometer entfernt. „Dann wird es auf jeden Fall gefährlich.“
Wäre es denn eine Option, in einen Wald hineinzufahren? „Nein, Wald ist immer schlecht“, betont Friedrich. „Denn wenn ein Blitz in einen Baum einschlägt – und das tut er in der Regel, weil er sucht sich ja immer einen hohen Punkt im Gelände aus – und man steht in unmittelbarer Nähe des Baumes, dann kann man Trümmerteile abbekommen. So ein Baum kann regelrecht explodieren, die Rinde wegfliegen. Dann ist man dort eher gefährdet als im Freigelände. “Und wenn man im Wald vom Gewitter ohne Ausweg erwischt wird, dann empfiehlt der Experte, sich eine baumlose Senke zu suchen – also so tief im Gelände wie möglich zu gehen.
So sicher ist das Auto bei Gewitter
„In einem normalen Auto ist man in einem sogenannten faradayschen Käfig“ – und sicher, sagt Friedrich. Man sollte allerdings nicht die Arme aus dem Fenster halten und dieses schließen.
Bin ich im Haus immer sicher oder muss ich mein Verhalten anpassen, etwa nicht telefonieren? „Diese Regel gab es zu Zeiten des Schnurrtelefons“, erklärt Friedrich. Denn wenn der Blitz in der Nähe einschlägt, kann die Elektrik durch Überspannungen Schaden nehmen – und man selbst auch direkt an kabelgebundenen Geräten.
„Daher würde ich nicht bei Gewittern mit einem Schnurrtelefon telefonieren. Was anderes ist das bei einem Smartphone.“ Und der Experte rät in diesem Zusammenhang, im Haus die Stecker von Elektrogeräten zuziehen.
Richtiges Verhalten bei Tornadogefahr
Über lange Zeit waren Tornados etwas, das man in Europa eher aus den US-Nachrichten oder Hollywood-Filmen kennt. Doch auch in Deutschland und Umgebung können Wirbelstürme mit verheerenden Folgen auftreten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von 20 bis 60 Tornados pro Jahr in Deutschland – darum solltest du wissen, wie du im Ernstfall reagieren musst.
Tornados sind unschwer an dem langen Wolkenrüssel zu erkennen, der sich vom Himmel bis zum Boden erstreckt. Sieht man dieses Phänomen, sollte man sofort handeln, denn die Richtung, in der sich der Sturm bewegt, ist oft schwer vorherzusagen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt folgende Tipps:
- Wenn du einen Keller hast, ist das das bestmögliche Versteck während eines Tornados. Aber auch innenliegende Räume wie ein Bad schützen dich vor umherfliegenden Trümmern. Halte dich in jedem Fall von Fenstern fern!
- Wenn du im Freien bist, suche dir eine Mulde im Gelände und lege dich möglichst flach hinein, Gesicht nach unten. Halte dich von Gebäuden fern, deren Trümmer dich treffen könnten. Auch umstürzende Bäume stellen eine große Gefahr dar.
- Zudem solltest du Rollläden, Garagentor und sämtliche Türen des Hauses oder deiner Wohnung schließen, um Sachschäden zu vermeiden.
Mit dem Auto oder dem Fahrrad kannst du je nach Stärke und Bewegungsgeschwindigkeit des Tornados in die entgegengesetzte Richtung fliehen. Beobachte den Wolkenschlauch zuvor kurz, um dessen Richtung besser einschätzen zu können. Ist die Flucht nicht mehr möglich, bleibe nicht in deinem Auto oder in dessen Nähe.
So bleibst du sicher bei Hochwasser
Auch Überschwemmungen und Hochwasser treten bei Gewittern mit heftigem Niederschlag häufig auf. Die Gefahr durch große Wassermassen wird dabei oft unterschätzt. Folgendes solltest du beachten:
- Halte dich nicht in Uferbereichen auf, da das Gelände durch Unterspülung abbrechen kann
- Schalte elektrische Geräte und Sicherungen in allen Räumen ab, die mit Wasser volllaufen könnten, um Stromschläge zu vermeiden
- Befahre keinesfalls mit dem Auto (teil)überflutete Straßen, da im Wasser befindliche Hindernisse oder Löcher im Boden nicht sichtbar sind – außerdem kann der Motor enorm beschädigt werden
- Betrete keine Tiefgaragen, da diese bei starken Überschwemmungen zur Todesfalle werden können
- Wenn du draußen unterwegs bist, flüchte auf einen möglichst hoch gelegenen Punkt und halte Abstand von schnell fließendem Wasser
Auch wenn Videos und Fotos von Überschwemmungen wichtig zur Dokumentation sind, solltest du dich keinesfalls in Gefahr bringen, um möglichst spektakuläre Aufnahmen zu bekommen.
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